Kantonsübergreifende Evaluation der kantonalen Tabakpräventionsprogramme (Tabakpräventionsfonds)

Evaluation kantonaler Tabakpräventionsprogramme

Die Evaluation der kantonalen Tabakpräventionsprogramme dient einerseits der Rechenschaftsablegung gegenüber der Politik und den finanzierenden Institutionen (summative Evaluation). Andererseits soll die Evaluation der Reflexion der beteiligten Programmpartner über die Wirksamkeit der durchgeführten Aktivitäten dienen und laufend Optimierungen ermöglichen (formative Evaluation).

Beschreibung der Evaluation

Die Evaluation der kantonalen Tabakpräventionsprogramme umfasst unterschiedliche Module. Erstens werden alle durchgeführten Projekte evaluiert. Zweitens werden die einzelnen kantonalen Programme evaluiert. Drittens wird eine kantonsübergreifende Evaluation durchgeführt, welche die Umsetzung und die Wirkungen verschiedener kantonaler Programme vergleicht. Viertens wird die Begleitung und Reflexion der kantonalen Tabakpräventionsprogramme durch eine Gruppe aus Vertretungen der Kantone, des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) und des Tabakpräventionsfonds (TPF) gewährleistet. Im Folgenden werden die Module kurz beschrieben.

Modul A: Projektevaluation

Alle Projekte, welche im Rahmen eines kantonalen Programms durchgeführt werden, werden einzeln evaluiert. Je nach Typ des Projekts (Typ I, II, III und Typ S) wird ausschliesslich eine Selbstevaluation oder zusätzlich eine Fremdevaluation durchgeführt. Für die Selbstevaluationen erhalten die Projektverantwortlichen vom Evaluationsteam ein Selbstevaluationsformular. Dieses füllen die Projektverantwortlichen jährlich aus und übermitteln es an die zuständige kantonale Programmleitung. Diese verfasst die Selbstevaluation des Steuerungsprojekts (Typ S). Die Grundlage für die Selbstevaluation der Projekte bilden Output- und Outcomeziele, welche die Programmleitung jährlich mit den Projektverantwortlichen festlegt. Am Ende eines Programmjahres verlangt die Programmleitung von den Projektverantwortlichen Rechenschaft darüber, inwiefern die vereinbarten Ziele erreicht wurden. Dies geschieht in Form von Daten, welche die erreichten Outputs und Outcomes in den Zieldimensionen belegen. Zudem müssen die Projektverantwortlichen allfällige Abweichungen begründen, Optimierungsmöglichkeiten benennen und Konsequenzen für das nächste Jahr ziehen.

Modul B: Programmevaluation

Im Rahmen der Programmevaluation werden verschiedene Informationen gesammelt, welche die Selbstevaluation der Projekte ergänzen. Erstens evaluiert sich das Programmmanagement (Typ S) selbst. Zweitens wird das kantonale Programm einer Fremdevaluation durch das Evaluationsteam unterzogen. Drittens werden die Programmimpacts unter Berücksichtigung der diversen Kontexteinflüsse (nationale Entwicklungen, kantonaler Kontext usw.) einbezogen. Die Programmevaluation fasst sämtliche so gewonnenen Ergebnisse in einem kantonalen Evaluationsbericht zusammen.

Modul C: Kantonsübergreifende Evaluation

Die vergleichende, kantonsübergreifende Evaluation basiert vor allem auf den Unterlagen, welche im Rahmen der kantonalen Programmevaluationen erarbeitet wurden. Ergänzend werden Interviews mit Expertinnen/ Experten aus dem Bereich der Tabakprävention geführt. Dieser Arbeitsschritt hat einerseits einen Evaluationsbericht zum Ziel, der die Stärken und die Schwächen der unterschiedlichen Programme einander gegenüberstellt und Faktoren identifiziert, welche Erfolg und Misserfolg erklären können. Er dient also den Kantonen und dem TPF zur Optimierung der kantonalen Tabakprävention. Andererseits sollen die Erkenntnisse der Evaluation auch in die Forschung zur Tabakprävention einfliessen.

Modul D: Begleitung und Kommunikation der Evaluation

Die Begleitung und Reflexion der Evaluation der kantonalen Tabakpräventionsprogramme erfolgt im Rahmen der Arbeitsgruppe kantonale Tabakpräventionsprogramme, welche die Vereinigung der kantonalen Beauftragten für Gesundheitsförderung in der Schweiz (VBGF) gemeinsam mit dem Bundesamt für Gesundheit und in Abstimmung mit dem Tabakpräventionsfonds lanciert hat. Die kantonalen Erfahrungen und Ergebnisse aus den Programmen werden zuerst mit den Verantwortlichen der Kantone und dann in geeigneter Form in diesem Gremium diskutiert.

Projektleiter: Prof. Dr. Fritz Sager