1. Ausgangslage und Problemstellung
Während der letzten Jahre haben viele Länder ihr Gesundheitssystem reformiert, speziell davon betroffen war der Krankenhaussektor. Die bekannteste Reform im Krankenhaussektor ist die Einführung von Diagnosis Related Groups, kurz DRG-Reform genannt. Wesentlichste Änderung der Reform war der Wechsel von einer Entschädigung mittels Tagespauschalen zu einer Entschädigung pro Behandlungsfall. In einigen Ländern wie der Schweiz enthält diese neue Form der Entschädigung auch einen Anteil für die Investitionskosten. Dadurch werden Krankenhäuser neu für ihre Infrastruktur vollumfänglich verantwortlich. Sie müssen sich nun mit Fragen nach der Planung, dem Bau, der Finanzierung und dem Betrieb (DBFM) ihrer Investitionen auseinandersetzen. Obwohl Investitionen von Krankenhausgesellschaften in anderen Ländern wie Deutschland und Österreich nach wie vor teilweise durch die öffentliche Hand unterstützt werden, müssen sich auch diese Institutionen vermehrt mit sogenannten DBFM-Fragen (Design, Build, Finance, Maintain) befassen.
Die bisherige Finanztheorie zeigt zwar auf, wie mit den erwähnten DBFM-Fragen umzugehen ist. Generell können Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb von Investitionen entweder in-house oder mit externen Partnern zusammen vorgenommen werden. Selbstverständlich sind auch gemischte Lösungen – sogenannte hybride Formen – denkbar. Diese unterschiedlichen Lösungsansätze werden im Folgenden Finanzierungsmodelle genannt. Es existieren allerdings bisher kaum wissenschaftliche Erkenntnisse, welche Faktoren für die Auswahl eines bestimmten Finanzierungsmodells relevant sind.