Urban prosperity beyond the metropolis: Analyzing small and medium-sized towns in Switzerland

Klein- und mittelgrosse Städte (engl. SMTs) stehen oft im Schatten von Metropolitanräumen und finden sowohl in der Wissenschaft wie auch in der Politik wenig Beachtung. Mit diesem Projekt werden die wirtschaftliche und auch politische Bedeutung der SMTs in der Schweiz aufgezeigt. Insbesondere werden Standortförderungsstrategien von SMTs und deren Erfolg in der Schweiz untersucht.

Forschungsfragen

SMTs haben bisher keine bedeutende Rolle in der Wissenschaft und Politik gespielt. Wie sich jedoch aus Ergebnissen einer aktuellen Studie erkennen lässt, weisen SMTs in den EU-15 Staaten ein grösseres wirtschaftliches Wachstum seit 2001 auf als Grossstädte (Dijkstra, Garcilazo, & McCann, 2013). Aus diesen Zahlen lässt sich schliessen, dass SMTs in Zukunft an Bedeutung gewinnen können. Folglich ist es nötig, die Eigenheiten und den wirtschaftlichen Beitrag dieses Städtetyps besser zu verstehen. Folgende Fragen stehen im Zentrum dieses Forschungsprojektes:

  1. Wie haben sich SMTs in der Schweiz in ihrer wirtschaftlichen und politischen Charakteristik entwickelt?
  2. Welche Arten von SMTs gibt es in der Schweiz und was für wirtschaftliche und politische Eigenheiten weisen diese auf?
  3. Wie positionieren sich SMTs im internationalen Städtewettbewerb in- und ausserhalb der grossen Metropolitanräume? Unter welchen Bedingungen versuchen SMTs aktiv mit Metropolitanräumen zusammenzuarbeiten? Unter welchen Bedingungen versuchen SMTs sich von Metropolitanräumen abzugrenzen? Sind hybride und flexible Formen möglich?
  4. Welche Standortförderungsstrategien formulieren SMTs? Unter welchen Bedingungen sind diese Standortförderungsstrategien erfolgreich?

Forschungsdesign

Die Daten werden in drei Schritten erhoben und ausgewertet. Zuerst erstellen wir eine Datenbank über SMTs in der Schweiz und werten diese mit einer Clusteranalyse aus. Basierend auf den Gruppen, die die Clusteranalyse ergeben hat, untersuchen wir SMTs als Fallstudien. Gegen Ende des Forschungsprojektes werden die Resultate der wirtschaftsgeografischen und politwissenschaftlichen Untersuchungen zusammengeführt, um Entwicklungspotentials von SMTs zu skizzieren.

Ziel des Forschungsprojektes

Das primäre Ziel diese Projektes ist es daher sozioökonomische Aspekte, die spezifischen Rollen und Funktionen von SMTS zu ergründen sowie die Standortförderungsstrategien auf ihre Wirksamkeit hin zu untersuchen. Das Projekt integriert wirtschaftsgeographische sowie politikwissenschaftliche Aspekte und leistet damit einen Beitrag zu den aufkommenden wissenschaftlichen und politischen Debatten über die Funktion und Rolle von SMTs. Durch die Analyse der Entwicklungspotenziale der Schweizer SMTs und der Wirkung ihrer Standortförderungsstrategien können Förderpolitiken angepasst werden.

Projektleiter: Prof. Dr. Fritz Sager
Projektmitarbeiter: David Kaufmann

Dieses interdisziplinäre Schweizer National Fonds Projekt (Nr. 159324) wird in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Heike Mayer und Rahel Meili vom Geografischen Institut, Lehrstuhl für Wirtschaftsgeografie der Universität Bern durchgeführt.