Kompetenzzentrum für Public Management (KPM)

Forschungsprojekte

Mensch in der digitalen Verwaltung

Das Forschungsprojekt befasst sich mit den Auswirkungen der digitalen Transformation der Verwaltungsverfahrens auf Bürger:innen, Wirtschaft und Verwaltungsangestellte – insbesondere unter Einbezug der künstlichen Intelligenz (KI) – und zeigt verwaltungswissenschaftliche und rechtswissenschaftliche Grundlagen und Anforderungen auf.

 

Projektbeschrieb

Mittels interdisziplinärer Herangehensweise durch je eine Dissertation in der Verwaltungs- und der Rechtswissenschaft wird zunächst anhand theoretischer Grundlagen und empirischer Analysen der Stand der Digitalisierung im Verwaltungsverfahren erhoben. In einem nächsten Schritt werden durch vergleichende, dissertationsübergreifende Studien die Digitalisierungsstufen im Verwaltungsverfahren und deren potenziellen Auswirkungen ergründet und eine Beurteilung der entsprechenden Handlungsfelder vorgenommen. Aus den Erkenntnissen werden in einem finalen Schritt Handlungsempfehlungen für die digitale Transformation des Verwaltungshandeln ausgearbeitet und den involvierten Behörden zur Verfügung gestellt.

 

Hintergrund/Ausgangslage

Die Verwaltung wird künftig zu einem wesentlichen Teil digital sein. Der Druck auf den öffentlichen Sektor in Bezug auf die Digitalisierung wurde insbesondere durch die Corona-Pandemie verstärkt. Die Verwaltung wird massgeblich durch ihr Handeln geprägt, welches sich in zunehmend digitalen Verwaltungsverfahren manifestiert. Es lassen sich drei Digitalisierungsstufen im Verwaltungsverfahren unterscheiden: (1) Digitale Verwaltungsakte und digitaler Rechtsverkehr, (2) digitalisierte Entscheidverfahren (Teilautomation) und (3) Entscheidfindung mir KI (Vollautomation). Von der Transformation sind mehrere Anspruchsgruppen, im Einzelnen die Verwaltung und ihre Angestellten selbst, die Bürger:innen und die Wirtschaft, unmittelbar betroffen, wobei der Mensch im Zentrum steht. Es bestehen auf gesamtschweizerischer sowie europäischer Ebene Bestrebungen zur Koordination der digitalen Transformation der Verwaltung. Vom digitalisierten Verwaltungshandeln wird ein grosser Nutzen erwartet, welcher in Verbindung mit einigen Herausforderungen zu erarbeiten ist.

 

Ziele

Das vorliegende Forschungsprojekt untersucht den Transformationsprozess zu einer digitalen Verwaltung mit dem Fokus auf digitalisiertes Verwaltungshandeln sowie dessen Auswirkungen auf die unterschiedlichen Anspruchsgruppen und soll rechtliche Grundlagen für die digitale Transformation im Verwaltungsverfahren, mit dem Ziel eines erhöhten Bürgernutzens, schaffen.

 

Bedeutung/möglicher Nutzen

Aus den reflektierten Erkenntnissen der Dissertationen und Fallstudienanalysen werden Handlungsempfehlungen und mögliche Anpassungen der massgeblichen Rechtserlasse für die digitale Transformation des Verwaltungshandeln erarbeitet und den Behörden zur Verfügung gestellt. Weiterer Wissenstransfer wird durch Publikationen, Tagungen und Vorträge an nationalen und internationalen Konferenzen stattfinden. 

Das vorliegende Forschungsprojekt leistet einen wesentlichen Beitrag zur digitalen Transformation in der Verwaltung – es schafft aus den erzielten Ergebnissen essentielle Grundlagen für die am digitalisierten Verwaltungsverfahren beteiligten Personen sowie für weitere Forschungsarbeiten im Bereich der Digitalisierung im öffentlichen Sektor. 

 

 

Das Forschungsprojekt wird unterstützt durch die Digitalisierungskommission der Universität Bern (DigiK)


Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Lienhard  (rechtswissenschaftliche Dissertation), Prof. Dr. Adrian Ritz  (verwaltungswissenschaftliche Dissertation)