Energieökonomik & Economic Policy

Die CO2 Emissionen des Transportsektors stellen einen Grossteil der Gesamtemissionen dar und haben in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Gleichzeitig liegt der Anteil von Elektroautos weltweit bei unter 1% aller Fahrzeugen, und das trotz mannigfaltiger staatlicher Förderprogramme.

Im SNF Projekt "Household Preferences for Electric Vehicles and Renewable Energy and the Effect of These Technologies on Electricity Demand" (2020-2023) untersuchen Prof. Dr. Doina Radulescu und Patrick Bigler haushaltsspezifische sozio-demographische Faktoren, welche Haushalte dazu bewegen, zu Hybrid- oder Elektroautos zu wechseln. Zudem untersuchen sie die Umwelt- und Verteilungseffekte von Treibstoffsteuern und Subventionen für Elektroautos. Das Forschungsteam berechnet auch die optimale Steuer-Subvention Kombination, welche die Ausbreitung der Elektroautos fördert, gleichzeitig aber auch genügend Einnahmen für die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur sichert und Umverteilungsaspekte berücksichtigt. Die empirische Analyse wird anhand von Daten zu Haushalten und Autos für den Kanton Bern durchgeführt (siehe auch Veröffentlichung Environmental, Redistributive and Revenue Effects of Policies Promoting Fuel Efficient and Electric Vehicles mit Nicola Pavanini und Fabian Feger Review of Economic Studies, Februar 2022). 

Die Finanzierung der Netze der Energieinfrastruktur stellt zunehmend eine Herausforderung für Energieversorger weltweit dar. Die derzeitigen Finanzierungsstrukturen der Verteilungsnetze und die gleichzeitige Zunahme der Installation von PV Anlagen impliziert, dass nicht alle Haushalte gleichmässig zur Finanzierung der Energienetze beitragen. Im Rahmen des Projektes "Welfare and Redistribution in Residential Electricity Markets with Solar Power" analysieren Prof. Dr. Doina RadulescuNicola Pavanini und Fabian Feger die Auswirkung alternativer Tarifstrukturen, welche gleichzeitig die nachhaltige Finanzierung der Netze gewährleisten und weiterhin erneuerbaren Energien fördern.

Im Forschungsprojekt "Effects of COVID-19 Related Government Response Stringency and Support Policies: Evidence from European Firms" untersuchen Prof. Dr. Doina Radulescu und Benedikt Janzen, welche Auswirkungen die aufgrund der COVID-19 Pandemie eingeführten Restriktionen auf die Unternehmen hatten und inwiefern unterschiedliche wirtschaftspolitische Unterstützungsmaßnahmen die negativen Auswirkungen auffangen konnten. Das Forschungsteam verwendet dabei aktuelle Umfragedaten der Weltbank (World Bank Enterprise Survey und COVID-19 Follow Up Survey) für etwa 10000 Unternehmen in mehreren europäischen Ländern und des Oxford COVID-19 Government Response Trackers. Mittels Paneldatenverfahren wird die Auswirkung des Lockdowns auf die Unternehmensumsätze, sowie die Heterogenität dieser Effekte geschätzt. Zudem wird analysiert, inwiefern staatliche Unterstützungsmaßnahmen wie Lohnkostenzuschüsse oder die Möglichkeit Zahlungen aufzuschieben, die negativen Folge abfedern konnten.